Die Corona-Krise 03

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Die Corona-Krise im Handwerk: Was jetzt wichtig ist

Laut aktueller Umfragen ist die Auftragslage im Handwerk nach wie vor rückläufig und die Förderung umweltschonender Technologien und damit der Schutz des Klimas scheinbar vergessen: Beispielsweise kennt die Mehrheit der Hauseigentümer noch nicht die geltenden Förderangebote zur Heizungsmodernisierung. Lesen Sie in unserem Beitrag, warum gerade die Corona-Krise dies ändern könnte.

In unserem letzten Beitrag haben wir berichtet, dass Betriebe aus den SHK-, Schornsteinfeger- und Elektrogewerken in der Corona-Krise noch recht gut dastehen, da die meisten systemrelevante Tätigkeiten ausüben. Dennoch mussten viele ihre Geschäftstätigkeit stark herunterfahren, da rund 60 Prozent der Aufträge – insbesondere von Privatkunden – storniert oder verschoben wurden.

Geschäftsklimaindikator der Handwerkskammer Rhein-Main auf Tiefstwert

Auch jüngste Umfragen zeigen, dass nur wenige neue Aufträge erteilt werden. Der Geschäftsklimaindikator der Handwerkskammer Rhein-Main fast die aktuelle und zukünftige Einschätzung zur Geschäftslage zu einem einzigen Wert auf einer Skala von 0 bis 200 Punkten zusammen. Er beläuft sich derzeit auf 69,7 Zähler und hat sich damit zum Vorjahresquartal halbiert.

Zukunft der Ausbildung im Handwerk ist gefährdet

Eine große Verunsicherung der Betriebe zeigt sich auch im Hinblick auf die zukünftige Personalplanung – insbesondere für Azubis: So wurden zwischen Januar und April 2020 insgesamt rund 31.600 neue Ausbildungsverträge geschlossen, 13,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Fachkräfte, die in den kommenden Jahren schmerzlich fehlen würden.

Das bestätigt auch der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer: „Wenn wir jetzt nicht ausbilden, dann fehlen uns in drei Jahren noch mehr Fachkräfte, als das ohnehin schon der Fall ist. Jeder jetzt fehlende Azubi ist eine Fachkraft weniger in der Zukunft.“ Auszubildende sind also essenziell wichtig, um die wirtschaftliche Lage des Handwerks zu stabilisieren und den Fachkräftemangel nicht noch größer werden zu lassen.

Finanzielle Entlastung für Ausbildungsbetriebe ist wichtig

Immerhin planen laut einer Umfrage des ZDH über 40 Prozent der Betriebe zum kommenden Ausbildungsjahr genauso viele oder sogar mehr Auszubildende als bisher einzustellen. Um jedoch die Unsicherheit bei den Ausbildungsbetrieben im Hinblick auf Ausbildungsinvestitionen zu reduzieren, wäre finanzielle Entlastung bei den Ausbildungskosten hilfreich, so Peter Wollseifer. Die Politik diskutiert in diesen Tagen bereits verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung des Ausbildungsmarktes: zum Beispiel eine Prämie für Betriebe, die Auszubildende aus insolventen Betrieben übernehmen. So können Auszubildende trotz Corona ihre Ausbildung fortsetzen. Die Prämie soll zunächst bis zum Jahresende befristet sein. Die Höhe steht jedoch noch nicht fest und wird derzeit in der Bundesregierung abgestimmt.

Beitrag 4: Warum Kunden gerade jetzt investieren könnten

 

 Folgen der Corona-Krise: Fast 60% Auftragsstornierungen.

 

 Mehr als 40% der Betriebe planen, genauso viele oder sogar mehr Auszubildende in 2020 einzustellen.