Diese Herausforderung kennt nicht nur das Elektrohandwerk: Vielen jungen Menschen fällt der Übergang von der Schule ins Berufsleben nicht leicht. Doch fachliche Lücken, zuweilen auch Defizite bei Sozialverhalten und Motivation sind für die Auszubildenden wie für die Betriebe gleichermaßen problematisch. Die Welcome-Tage sollen potenzielle Konfliktstellen entschärfen und den Ausbildern mehr Raum für die fachliche Vermittlung geben.
Das sind die zentralen Bausteine:
- Tag 1: Motivationstraining zur Senkung der Abbruchquoten, lernpsychologisches Training, Arbeitssicherheit und Berichtsheftführung
- Tag 2: Konflikttraining, Nachhilfeangebote und erstmalig eine Lernstandserhebung
„Die Jugendlichen bilden ein verschriftlichtes Versprechen mit sich selbst, wie sie die Ausbildung angehen wollen, und unterzeichnen es“, erklärt Krebs das besondere Motivationskonzept. Beim Konflikttraining am zweiten Tag gehe es darum, „sich möglichst geräuscharm in den Betriebsablauf und die -strukturen einzufügen“.
Die persönliche Wertschätzung wird dabei besonders unterstrichen: „Nicht selten wird sich mal eine halbe Stunde Zeit genommen, um den Teilnehmern vorzurechnen, dass die Ausbildung den Inhaber etwa einen voll ausgestatteten Mittelklassewagen kostet und sie nicht als ‚billige Arbeitssklaven‘ angestellt sind“, so Krebs. Mit dieser Perspektive gingen viele Jugendliche anders an den Ausbildungsstart heran.
All dies weiß Mirko P. Krebs nicht nur vom Hörensagen. Denn neben den ehrenamtlichen Mentoren Bryan Treberg (stellvertretender Ausbildungsbeauftragter) und Sinah Schmitt (Ausbildungsleiterin bei Elektro Ehinger) zählt auch der Innungsgeschäftsführer zum ausrichtenden Team des Seminars. Externe Experten, darunter Vertreter des Hessischen Bildungswerks sowie ein ehemaliger Teilnehmer, ergänzten das Programm der diesjährigen Welcome-Tage.