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06.10.22, Frankfurt am Main

Aufklärungskampagne von Schornsteinfegerhandwerk und Feuerwehr: Sicher Heizen im Winter

Angesichts dramatisch steigender Energiepreise machen sich viele Menschen Sorgen, wie sie warm durch den Winter kommen. Gesucht wird nach Ausweichprodukten und alternativen Lösungen, weil auch Brennholz oder mobile Heizgeräte kaum noch verfügbar sind. Welche Gefahren mit diesem Trend verbunden sind, zeigt die aktuelle Kampagne „Sicher Heizen im Winter – keine Wärme-Experimente im Haus“.

Um möglichst frühzeitig auf potenzielle Gefahrenquellen hinzuweisen und Unfälle durch improvisiertes Heizen zu vermeiden, haben die Schornsteinfeger mit Unterstützung der Feuerwehren die Aufklärungskampagne „Sicher Heizen im Winter – keine Wärme-Experimente im Haus“ ins Leben gerufen. Denn sind Heizgeräte ausverkauft, kann es im Winter dazu kommen, dass Verbraucher gefährliche Behelfsheizungen konstruieren oder Outdoor-Geräte im Haus aufstellen, so ihre Befürchtung.

Einige Heizsysteme sind in der Wohnung tabu
Andreas Walburg vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks kann nur ungläubig den Kopf schütteln: Da in Baumärkten und im Onlinehandel die regulär zugelassenen Einzelraum-Feuerstätten derzeit kaum noch zu bekommen sind, greifen die Kundinnen und Kunden zu Gas-Heizstrahlern oder -lüftern, Ethanol-Feuerstätten und sogar zu Campingkochern, Grills und Feuerschalen. „Plötzlich kommt alles in Frage, was in irgendeiner Form Wärme abgibt. Wir erkennen hier einen gefährlichen Trend“, so der Fachmann in einer aktuellen Presseinformation des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks. Gemeinsam mit den Feuerwehrverbänden und den Initiativen „CO² macht KO“ sowie „Rauchmelder retten Leben“ machen die Schornsteinfeger auf die Gefahren aufmerksam, die von brennstoffbetriebenen Geräten als improvisierten Alternativ-Heizung ausgehen. Denn die Anreicherung von Abgasen, die erhöhte Konzentration von Kohlenmonoxid und der fehlende Sauerstoff können zu lebensgefährlichen CO²-Unfällen und Bränden führen. 

Ethanol-Kamine sind zwar nach wie vor zugelassen, jedoch ebenfalls nicht ganz ungefährlich. Aufgrund der vergleichsweise hohen Brennstoffkosten dürften diese aber für die wenigsten eine Alternative zur Zentralheizung darstellen.

Darf der alte Kaminofen reaktiviert werden?
Insbesondere in Altbauten finden sich oftmals Kaminöfen, die seit Jahren stillgelegt sind. Sofern Brennholz vorhanden ist, ist eine Inbetriebnahme des alten Ofens naheliegend. Doch das ist nicht ohne Weiteres möglich, denn jede Feuerstelle muss baurechtliche Vorgaben und Abgasgrenzwerte einhalten. Lediglich Bayern und Sachsen gehen für eine befristete Zeit einen Sonderweg und gestatten die Reaktivierung alter Feuerstellen als Allgemeinverfügung, also ohne Berücksichtigung der genannten Auflagen. 

Das bedeutet allerdings nicht, dass man den Ofen dort nur vom Staub befreien, befüllen und anzünden könnte. Reaktivierbare Feuerstätten müssen zuvor von den bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegern überprüft und erneut fachgerecht angeschlossen werden, damit die Betriebs- und Brandsicherheit gewährleistet werden kann. Zu den entscheidenden Fragen vor Ort zählen:  

  • Ist der Querschnitt des Schornsteins frei? 
  • Sind die Anschlüsse fachgerecht?
  • Gibt es bauliche Änderungen bzw. neue Dunstabzugsanlagen? 
  • Besteht Brandgefahr am Aufstellort, etwa durch neue Boden-, Wandbeläge oder Mobiliar? 
  • Sind technische Mängel wie defekte Dichtungen erkennbar?

„Alle diese Faktoren sind sicherheitsrelevant und können schlimmstenfalls zu Bränden oder Kohlenmonoxid-Unfällen führen“, so Andreas Walburg vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks. Eine Inbetriebnahme in Eigenregie kann also tatsächlich lebensgefährlich sein.

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