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BIM: Gemeinsam planen, vernetzt denken, konkret bauen

Quelle: Shutterstock

Die bisweilen unzureichende Synchronisation der Arbeitsplattformen von Architekten, Installateuren und Beratern ist seit Langem eine Schwachstelle in der Bauphase. Eine mangelhafte integrierte Echtzeitdarstellung von Entwurf, Kosten und Materialien kann längere Abstimmungsprozesse und höhere Kosten bedeuten, das Ergebnis kann hinter den hohen Erwartungen des Bauherrn zurückbleiben. Die Antwort auf dieses Problem ist Building Information Modeling, kurz BIM.

BIM ermöglicht die Echtzeitdarstellung von Planungsprozessen und allen mit den einzelnen Schritten verbundenen Konsequenzen für den Gesamtbau. Alle relevanten Gebäudedaten werden digital erfasst, kombiniert und vernetzt, von der Architektur über die technische Gebäudeausrüstung bis hin zu Material und Kosten. Schon in der Planungsphase werden neben Standard-Entwurfparametern auch Details wie Geometrie, Ästhetik sowie thermische und akustische Eigenschaften eines Projekts berücksichtigt. Das digitale Bauwerksmodell ist allen am Bauprozess beteiligten Akteuren zugänglich, alle können das Modell im Laufe des Planungsprozesses mit für sie relevanten Informationen anreichern. Eingepflegte und sich ergebende Änderungen werden automatisch generiert und sind von allen Akteuren einsehbar. 

Es wird erwartet, dass BIM die Effizienz im Bau- und Infrastrukturwesen bedeutend steigert. Es soll den Wissensstand aller am Bau Beteiligten synchronisieren, schnellere Abstimmungen ermöglichen und damit eine präzisere Planung sowie erweiterte Möglichkeiten der Kommunikation liefern. Daraus ergibt sich dann auch eine bessere Abschätzung der Kosten, die baubezogene Entscheidungen bedeuten – und deren frühzeitiges Steuern. Die Fehleranfälligkeit soll ebenso sinken wie die Baukosten. Auf der anderen Seite müssen sich alle am Bau Beteiligten auf die neuen Gegebenheiten einstellen und in ihren Arbeitsprozessen entsprechend umdenken.

Das Bundesverkehrsministerium hat schon im Jahr 2015 einen Drei-Stufen-Plan zur Einführung von BIM für den Infrastrukturbau und den infrastrukturbezogenen Hochbau verabschiedet und damit auf eine europäische Vorgabe reagiert. Das Europäische Parlament hatte bereits im Jahr 2014 gefordert, das Vergaberecht der Europäischen Union zugunsten des Einsatzes von digitalen Planungsparametern wie Building Information Modeling zu modernisieren. BIM soll nach den Planungen des Bundesverkehrsministeriums vom Jahr 2020 an Voraussetzung für die Vergabe von Aufträgen der öffentlichen Hand bei Infrastrukturprojekten werden. 

Der Plan sieht als erste Stufe eine Vorbereitungsphase vor, die in diesem Jahr abgeschlossen sein soll. In einem zweiten Schritt sollen die vier Pilotprojekte zwecks Erfahrungssammlung erweitert werden; im dritten Schritt soll dann ab 2020 BIM im Zuständigkeitsbereich des Bundesverkehrsministeriums bei neu zu planenden Projekten angewandt werden. Das dürfte Signalwirkung für die gesamte Baubranche haben.

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