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07.09.23, Frankfurt am Main

Wasserknappheit – Strategien und Lösungen

Wasserknappheit ist zu einer globalen Herausforderung geworden, die schwerwiegende Konsequenzen für Mensch und Umwelt hat. Angesichts dieser Problematik ist eine nachhaltige Bewirtschaftung von größter Bedeutung. Innovative Strategien zur Erhaltung der knappen Ressource ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­sind unabdingbar.

Trinkwasser ist nicht nur global betrachtet sehr ungleich verteilt, sondern benötigt selbst hierzulande ein gutes Management. Denn ein Gutteil des Bedarfs wird durch nicht im Übermaß vorhandenes Grundwasser gedeckt. Hinzu kommt: Während die Wasserversorgung jederzeit gesichert sein muss, füllen sich die Grundwasserspeicher vor allem im Winterhalbjahr. In dieser kälteren Zeit benötigt die Vegetation weniger Wasser und die Verdunstung ist geringer. Dadurch kann ein großer Teil des Niederschlagswassers versickern. 

Im Winter 2022/23 gab es in Hessen 18 Prozent mehr Niederschläge als im Durchschnitt der Jahre 1991-2020. Aufgrund der trockenen Jahre 2018, 2019, 2020 und 2022 bestand beim Grundwasser aber vielerorts ein erhebliches Defizit, das nicht ausgeglichen wurde. Hinzu kommt: Die Niederschläge in Mai und Juni lagen 43 Prozent unter jenen der Referenzperiode. Datensammler und Datenfernübertragungen geben an 108 Grundwassermessstellen deutschlandweit Auskunft über das Grundwasservorkommen. Die Prognose der letzten Wochen ist aufgrund des durchwachsenen Sommers zwar stabil bis steigend. Trotzdem kann das Niederschlagsdefizit in naher Zukunft noch nicht ausgeglichen werden. Hohe Temperaturen und wenig Niederschlag sind keine guten Randbedingungen für die Grundwasserneubildung. Intelligente Antworten sind gefragt.
 
Wassergewinnung neu gedacht
Strenggenommen wird Wasser nicht ver-, sondern gebraucht; das Wasser bleibt auf der Erde im Kreislauf. Immer mehr Menschen benötigen aber immer mehr sauberes Trinkwasser und das Wasser muss nach dem Gebrauch aufgefangen und aufbereitet werden. Vor allem in den trockenen Gebieten sind daher neue Technologien für die Gewinnung von Trinkwasser gefragt. Beispiele reichen von der Entfeuchtung der Luft über die Wassergewinnung aus Nebel und die nachhaltige Meerwasserentsalzung bis hin zur Aufbereitung von Wasser mittels UV-Licht. 
 
Intelligente, bedarfsgerechte Bewässerung
Bäume und Sträucher im kommunalen Raum sorgen ebenfalls für bessere Luft, spenden Schatten und senken die Temperatur in ihrer Umgebung spürbar. Allerdings ist an vielen Stellen die Wasserversorgung der Pflanzen unvermeidlich. Wo dies nicht oder nur unzureichend geschieht, weisen viele Bäume bereits deutliche Trockenschäden auf. Umgekehrt sollen Bäume auch im Sommer bedarfsgerecht bewässert werden. So spart man Wasser und der Baum bleibt vital. Mainova zeigt, wie smart und bedarfsgerecht sich Grünflächen und Bäume bewässern lassen. Der Energiekonzern setzt auf das LoRaWAN-Netzwerk, das kommunale Infrastruktur intelligent miteinander verbindet.
 
SoloSens ist ein Bodensensor, der im Wurzelbereich der Bäume eingebracht wird. Der Sensor ist über LoRaWAN mit dem Grünflächenamt verbunden. Dort wertet eine Software die erhaltenen Daten in Echtzeit aus. Basierend auf diesen Daten fahren Bewässerungsfahrzeuge die Bäume gezielt an und versorgen sie mit Wasser.

Für HydroX hat Mainova das Prinzip der Schwammstadt aufgegriffen und weitergedacht. Attraktive, der Allgemeinheit zugängliche Sitzmöbel verbergen in ihrem Inneren einen Wassertank. Sobald ein nahestehender Baum Wasser benötigt, wird er aus diesem Tank bedarfsgerecht versorgt. Durch das hohe Fassungsvermögen von 600 bis 2.000 Litern ist die Versorgung des Baumes für einen längeren Zeitraum gesichert. Ein Bewässerungsfahrzeug muss nur noch gelegentlich zum Auftanken vorbeikommen. Clever: Die erste Befüllung von HydroX kann im Frühjahr erfolgen, wenn noch größere Wassermengen verfügbar sind.

Und was für Bäume zutrifft, gilt auch für Rasenflächen. Die bekannteste Grünfläche Frankfurts ist das Heimatstadion der Eintracht. Damit der Rasen auf Trainingsplätzen und in Grünanlagen dauerhaft sattgrün und gesund ist, messen Bodensensoren permanent die Feuchtigkeit und die Temperatur. Diese Daten werden dann mit denen aus einer Wetterstation verarbeitet und ausgewertet. Greenkeeper können die Grünflächen auf diese Weise immer bedarfsgerecht mit Wasser versorgen.
 
Vorhandene Ressourcen besser nutzen
In Frankfurt beträgt der tägliche Wasserverbrauch pro Kopf 118 Liter. Doch für die Bewässerung, die WC-Spülung oder zum Putzen müsste es kein Trinkwasser sein. Engelbert Schramm vom Institut für sozialökologische Forschung (ISOE) verweist in einer Studie auf Regen- und Flusswasser: „Rein rechnerisch lassen sich mit alternativen Wasserressourcen in Frankfurt am Main 33 Prozent des Trinkwassers im häuslichen Bereich ersetzen.“

Auch hier besteht also viel Potenzial. Zusammenfassend müssen die Regierungen, internationale Organisationen und lokale Gemeinschaften sich verstärkt für den Schutz von Wasser einsetzen. Technologische Innovationen und Lösungsansätze wie Wasserrecycling, verbesserte Bewässerungsmethoden und Wasserkonservierung spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Wasserknappheit.
 

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