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Zentrale Wohnungslüftungsanlagen müssen besser geplant werden

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Konzepte zur zentralen Wohnungslüftung sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Da sie auch in luftdichten Gebäuden einen ausreichenden Luftaustausch sicherstellen, sorgen sie für ein gesundes Raumklima und beugen Feuchte- und Schimmelpilzschäden vor. Systeme mit Wärmerückgewinnung und Bedarfsregelung sparen zudem eine Menge Energie und bares Geld. Kunden lassen sich von diesen Vorteilen durchaus überzeugen. Viel zu oft ärgern sie sich aber nach dem Einbau der Anlage über Fehlfunktionen und schlechte Verarbeitung - Sorgfalt bei der Planung der Anlage kann diesem entgegenwirken. 

Gravierende Fehler lassen sich nach Einbau der Anlage oft schwer, gar nicht oder nur mit erheblichen Kosten korrigieren. Der sicherste Schutz vor Reklamationen und langwierigen Auseinandersetzungen ist deshalb, ein gutes Augenmerk auf eine sorgfältige Planung zu haben. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Bewohner im Hinblick auf Hygiene, Gesundheit, Komfort und Energiekosten zufrieden sind und zugleich die Bausubstanz bestmöglich geschützt wird.

Zu den häufigsten Fehlern zählen sowohl verschmutzte und unhygienische Anlagen, ein zu hoher Energieverbrauch der Wohnungslüftungsanlage, Lärmprobleme in den Wohnräumen, eine falsche Bilanzierung der Zu- und Abluftmengen als auch unzureichende Luftmengen in den Wohnräumen. 

Bereits die Planung beeinflusst den hygienischen Betrieb des Wohnungslüftungssystems. Handwerker sollten hier auf eine passende Außenluftansaugstelle achten und qualitativ hochwertige Filter. Die Filterwechselanzeige sollte an gut sichtbarer Stelle angebracht sein. Nicht vergessen werden dürfen die Revisionsöffnungen. Der Erdwärmetauscher muss zum Lüftungssystem passen und der Wartungszugang zum Lüftungsgerät jederzeit möglich sein. 

Für die Energieeffizienz der Anlage ist der Einsatz stromsparender Ventilatoren entscheidend. Auch das Lüftungsgerät, der Druck im Luftverteilsystem, die zirkulierenden Luftmengen sowie die Regelung der Wärmerückgewinnung wirken sich auf die Energieeffizienz ein. Bei entsprechend umsichtiger Planung bleibt der Energieverbrauch niedrig. 

Was Bewohner überhaupt nicht wollen: die Lüftungsanlage hören. Unerwünschte Geräusche lassen sich leicht vermeiden, wenn die Schallschutznorm (DIN 4109) oder vom Auftraggeber gewünschte Schallschutzanforderungen berücksichtigt werden, das Lüftungsgerät in seiner Größe passend ausgelegt ist und der Aufstellraum sich auch tatsächlich für ein solches Gerät eignet. Zu achten ist ferner auf einen adäquat platzierten Schalldämpfer und eine vorhandene Luft- und Körperschallentkopplung. Die Rohrquerschnitte und das eingesetzte Baumaterial beeinflussen die Luftgeschwindkeit und Luftdurchlässe.

Eine korrekte Bilanzierung der Zu- und Abluftmengen verhindert Unter- oder Überdruckbetrieb. Beim Überdruckbetrieb kann sich Kondensat bilden, wenn warme Raumluft durch Gebäudefugen nach außen gedrückt wird. Beim Unterdruckbetrieb wird die Luftverteilung gestört, weil kalte Außenluft durch die Gebäudefugen angesaugt wird. Entscheidend ist deshalb eine ausgeglichene Bilanzierung der Gesamtluftmengen für Zu- und Abluft nach DIN 1946, Teil 6. 

Nicht zuletzt führt die richtige Berechnung der erforderlichen Zu- und Abluftmengen nach DIN 1946, Teil 6 dazu, dass alle Räume die richtige Luftmenge zugeführt bekommen. Dafür sind Komponenten wie die Dunstabzugshaube in der Küche einzuplanen sowie das Regelgerät und die Regelstrategie passend zur Anlage auszuwählen. 

Mithilfe des kostenlosen VfW- Planungstool „Lüftungskonzept“ lässt sich schnell und einfach prüfen, ob lüftungstechnischer Maßnahmen nach DIN 1946, Teil 6 notwendig sind. Es berechnet den Volumenstrom zum Feuchteschutz und die Infiltration und legt damit fest, ob eine lüftungstechnische Maßnahme erforderlich ist oder nicht. Für diesen Nachweis sind lediglich fünf Kenndaten (Gebäudetyp, -lage, Fläche, Baualter, Qualität Luftdichtheit) notwendig. In einer Übersicht werden die verschiedenen Arten von Lüftungssystemen, die ausgewählt werden können, dargestellt.

Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie auf der Website des VfW – Bundesverband für Wohnungslüftung e.V.

Zum direkten Download des Tools klicken Sie bitte hier.

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